Russian Week – Rektoren russischer Exzellenzuniversitäten besuchen Deutschland

Im Zuge der aktuellen Umgestaltung der russischen Hochschul- und Wissenschaftslandschaft startete im Jahr 2007 eine „russische Exzellenzinitiative“ mit dem Ziel, die Verankerung der Forschung an den russischen Hochschulen zu stärken und ihre regionale Vernetzung mit der Wirtschaft weiter zu entwickeln. Im Wettbewerbsverfahren wurden insgesamt acht Föderale und 27 Nationale Forschungsuniversitäten ausgewählt, die in den kommenden Jahren zusätzliche Mittel von rund 125 Mio. Euro pro Universität zur Erreichung dieser Ziele erhalten.

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Mit der Absicht, die neuen russischen Exzellenzhochschulen in Deutschland vorzustellen und Partner für gemeinsame Vorhaben gerade auch unter den Vertretern der deutschen Exzellenzinitiative zu gewinnen, reiste eine Delegation von rund 30 russischen Hochschulrektoren im Mai nach Deutschland. Im Rahmen der ‚Russian Week’ trafen sie auf Rektoren deutscher Hochschulen, auf Vertreter von Förderorganisationen und Unternehmen. Die ‚Russian Week’ fand im Kontext der Abschlussveranstaltung des deutsch-russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12 vom 21. bis 23. Mai in Berlin statt.

Im Zentrum der ‚Russian Week’ stand ein deutsch-russisches Rektorenforum zu dem das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das russische Ministerium für Bildung und Wissenschaft sowie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) geladen hatten. Rund 50 Vertreter deutscher und russischer Hochschulen diskutierten dort über aktuelle Entwicklungen der Hochschulsysteme in beiden Ländern und tauschten sich über Fragen wie die Rolle der Forschung an Universitäten, die Internationalisierung von Hochschulen und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft aus. Die Gastgeber, Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im BMBF, und Profes-sor Karl-Dieter Grüske, Vizepräsident der HRK und Präsident der Universität Erlangen-Nürnberg, unterstrichen dabei, wie wichtig gerade die Förderung der Zusammenarbeit zwischen jungen Wissenschaftlern beider Länder für die wissenschaftliche Kooperation sei. Sie seien die wichtigsten Träger zukünftiger Forschungspartnerschaften zwischen Deutschland und Russland. Die Hochschulvertreter waren sich einig, dass der Dialog fortgesetzt werden und dabei zukünftig ein stärkerer Akzent bei Fragen wie der Qualitätssicherung und der Anerkennung von Studienabschlüssen gesetzt werden solle.

Weitere Programmpunkte der ‚Russian Week’ waren Gespräche mit Vertretern der deutschen Förderorganisationen, bei denen sich die russischen Rektoren über die Angebote zur Unterstüt-zung der deutsch-russischen Wissenschaftskooperation informierten und neue Fördermodelle diskutierten. Sie besichtigten außerdem den Technologiepark Berlin-Adlershof und trafen schließlich mit Vertretern deutscher Unternehmen zusammen. Mit diesen sprachen sie über die gegenseitigen Erwartungen an die Zusammenarbeit. Im Ergebnis wurde deutlich, dass es bereits viele erfolgreiche Beispiele lebendiger Kooperationen zwischen deutschen Unternehmen und russischen Hochschulen gibt. Diese haben auch gezeigt, wie wichtig es für die Zusammenarbeit ist, dass beide Seiten für die jeweiligen spezifischen Bedürfnisse und Interessen Verständnis auf-bringen (z.B. unterschiedliche Geschwindigkeiten). Vertreter von Wirtschaft und Wissenschaft aus Deutschland und Russland werden anlässlich eines großen internationalen Innovationsfo-rums im November in Moskau die Möglichkeit haben, die Gespräche zu vertiefen.

Zusammenfassend bot die ‚Russian Week’ deutschen Hochschul- und Unternehmensvertretern die Möglichkeit, die russische Exzellenzinitiative und ihre Repräsentanten kennenzulernen. Sie trug auch dazu bei, die Potenziale der neuen russischen Initiative für die deutsch-russische Ko-operation besser zu verstehen. Die russischen Exzellenzhochschulen sind sehr an einem Ausbau der Zusammenarbeit mit exzellenten deutschen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft inte-ressiert. Damit ist eine Grundlage dafür geschaffen, nach dem deutsch-russischen Wissenschaftsjahr eine neue Qualität in der Forschungskooperation zu erreichen.