Ausstellung zur Deutsch-Russischen Polarforschung

Nachwuchswissenschaftler präsentieren in Bonn die Ergebnisse ihrer Forschungen in der Arktis.

BMBF-Staatssekretär Dr. Georg Schütte, Prof. Dr. J. Wolfgang Wägele und Prof. Dr. Peter M. Herzig

BMBF-Staatssekretär Dr. Schütte, Prof. Dr. Wägele (Direktor ZMFK) u. Prof. Dr. Herzig (Direktor IFM-GEOMAR) © ZMFK 2012

In der Erforschung der Ozeane und Polarregionen arbeiten deutsche und russische Forscher traditionell eng und erfolgreich zusammen. Im Bonner Museum Koenig zeigt jetzt eine gemeinsame Ausstellung im Rahmen des „Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Forschung und Wissenschaft“ auf anschauliche Weise, wie wertvoll diese Kooperation für die Wissenschaft ist. Die Besucher sehen in der vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel organisiert wurde, nicht nur Texte und Bilder, sondern treffen vor Ort auf Studierende und junge Wissenschaftler, die von ihren persönlichen Erlebnissen am sibirischen Polarkreis berichten.

„Forschungsmuseen wie das Museum Koenig sind nicht nur Heimstatt exzellenter Forschung, sondern auch Orte der Bildung und des Wissenstransfers“, sagte der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Georg Schütte, heute zur Eröffnung. „Ich bin beeindruckt, mit wie viel Engagement und Herzblut die Nachwuchswissenschaftler unter teils sehr widrigen Umständen in der Arktis neue Forschungsergebnisse erzielen und hier als lebendige Ausstellungsführer dem interessierten Publikum gut verständlich aufbereiten“, so Schütte weiter.

Die Sonderausstellung thematisiert beispielsweise Forschungen zur Eisbildung in den arktischen Randmeeren aber auch zum Rückgang des Meereises in der Arktis infolge des gegenwärtigen Klimawandels, und zu Gashydraten im Schwarzen Meer. Sie zeigt, wie Wissenschaftler die Klimageschichte der Erde anhand von Ablagerungen in einem Kratersee rekonstruieren und wie mächtige Aschelagen auf der Halbinsel Kamtschatka Aufschluss über die Entwicklung des Vulkanismus im Nordwestpazifik geben. Von der Samoilow-Station im Lena-Delta aus untersuchen deutsche und russische Experten gemeinsam, ob die Permafrostböden Sibiriens auftauen und was mit dem darin eingeschlossene Methan geschehen könnte.

Koordinierungsstelle für diese deutsch-russischen Aktivitäten ist das 1999 gegründete Otto-Schmidt-Labor in St. Petersburg, das von deutscher Seite vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) und vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel betrieben wird. Von den Universitäten in Hamburg, Bremen und Köln sowie der Staatlichen Universität Sankt Petersburg wird darüber hinaus ein gemeinsamer deutsch-russischer Masterstudiengang für Polar- und Meereswissenschaften (POMOR) durchgeführt - auch ihn präsentiert die Ausstellung, die vom GEOMAR organisiert wurde.

Die Ausstellung war im Rahmen des „Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/2012“ bereits in St. Petersburg und Moskau zu erleben und startet nun ihre Deutschlandtournee in Bonn. Hier ist sie noch bis zum 17. Mai zugänglich. Ab dem 22. Mai wird sie an der Freien Universität in Berlin zu sehen sein.

Die Ausstellung ist zugleich eingebunden in das Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt ERDE. In diesem thematischen Wissenschaftsjahr stehen drei zentrale Fragen im Mittelpunkt: Wie wollen wir leben? Wie müssen wir wirtschaften? Und: Wie können wir unsere Umwelt bewahren? Damit fördert das Wissenschaftsjahr Zukunftsprojekt ERDE die gesellschaftliche Debatte über die Ziele, Herausforderungen und Aktionsfelder einer nachhaltigen Entwicklung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

Deutsch-Russisches-Wissenschaftsjahr