PACE-NET - das Pazifik-Inconet

Das Pazifik-Inconet (PACE-NET) startete im Juli 2010 und sollte während seiner 3-jährigen Laufzeit einen intensiven biregionalen Dialog in Wissenschaft und Technologie zwischen Europa und den pazifischen Staaten anstoßen sowie Synergien zwischen Forschungs- und Entwicklungspolitik analysieren.

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Hintergrund

Die Europäische Union und der Pazifik haben eine historisch bedingte lange und enge Beziehung. Diese hat sich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts abgeschwächt, aber beide Regionen nähern sich jetzt wieder an, dokumentiert durch die EU Kommunikation: EU relations with the Pacific Islands – A strategy for strengthened partnership (2006). Dies bietet eine Gelegenheit für einen breiten politischen Dialog, der Wissenschaft und Technologie einschließt. Die erneuerte COTONOU-Vereinbarung bietet einen weiteren Impuls für den Dialog zwischen der EU und dem Pazifik. Die EU ist der zweitgrößte Entwicklungshilfegeber im Pazifik durch den European Development Fund (EDF), von dem nicht nur die Inselstaaten sondern auch die Überseeterritorien profitieren. Die Sichtbarkeit der EU wird aber durch die großen Distanzen behindert. Die zurzeit einzige strukturierte Kommunikation findet über den „Post-Forum“ Dialog zwischen der EU und dem Pacific Islands Forum als Vertreter der pazifischen ACP Staaten statt.
Vor diesem Hintergrund soll PACE-NET ein auf Wissenschaft und Technologie fokussiertes Interface schaffen und somit der EU ein Werkzeug für einen verstärkten politischen Dialog für die Wissenschaftskooperation in die Hand geben.

Ziele

Aufgabe von PACE-NET mit einer Laufzeit von drei Jahren (2010 - 2012) ist die Etablierung einer biregionalen Wissenschafts- und Technologie-Dialogplattform zwischen der EU und den 15 pazifischen Staaten und den europäischen Überseeterritorien (Neukaledonien, Französisch Polynesien, Wallis & Futuna, Pitcairn). Australien und Neuseeland als wichtigste Gebernationen in der Region bringen ihre Erfahrungen und Expertise mit ein.
Hauptziele von PACE-NET sind:

  • Stärkung des bereits existierenden Wissenschafts- und Technologiedialogs, bereits existierender Netzwerke und die Förderung der regionalen Integration dieser Netzwerke, vor allem zwischen den Forschungseinrichtungen und Universitäten in den Überseeterritorien und den anderen Staaten in der Region.
  • Identifizierung konkreter Forschungsgebiete und -programme, die für die Kooperation zwischen der EU und dem Pazifik von beiderseitigem Interesse sind und Erhöhung der Beteiligung pazifischer Staaten am 7. EU-FRP.
  • Analyse der Synergien von Wissenschafts- und Entwicklungspolitik.

Partner

Das Projekt PACE-NET wird vom Institut de Recherche et Développement (IRD) in Nouméa koordiniert.
Weitere Partner in PACE-NET sind:
Frankreich (Koordination): Institut de Recherche et Développement (IRD)  Italien: Agenzia per la Promozione della Ricerca Europea (APRE)
Deutschland: International Bureau of the German Federal Ministry of Education and Research (DLR)
Malta: Malta Council for Science & Technology (MCST)
Australien: Australia National University (ANU)
Neuseeland: Ministry of Research, Science and Technology (MoRST)
Fiji: University of the South Pacific (USP)
Neukaledonien: Secretariat of the Pacific Community (SPC)
Papua-Neuguinea: University of Papua New Guinea (UPNG)
Neuseeland:  Euro Research Support Limited (CGC)

Deutschland ist neben Frankreich (Projektkoordination) wichtigster europäischer Partner im Projekt.

Aktivitäten

Im Juli 2010 hat in Nouméa das kick-off meeting stattgefunden, das zu einer deutlichen Überarbeitung des Projektplans und zur Schaffung eines gemeinsamen Projektverständnisses unter den Partnern geführt hat.  

Im Juli 2011 fand die erste bi-regionale Stakeholder-Konferenz in Brisbane Australien statt.

Im März 2011 fand die zweite bi-regionale Stakeholder-Konferenz in Brüssel statt.
Das Thema der Konferenz lautete: Klimawandel mit Bezug zu Wasser, Naturgefahren, Fischerei, Landwirtschaft und mittelfristiger Forschungs- und Innovationspolitik im Pazifik

An der Veranstaltung nahmen mehr als 100 Personen aus Wissenschaft und Politik teil. Darunter waren hochrangige Vertreter regionaler und nationaler Organisationen aus dem Pacific (USP1, SPC2, SPREP3, NARI4, UPNG5, IRD6, Ministry of Environment, Lands and Agriculture Development of Kiribati, Tuvalu National Private Sector Organisation, Australian (ANU7) und Neuseeland (MSI8), wie auch Europäische Forschungs- Entwicklungs-, Innovations-, und Politikvertreter (EC, EEAS, EIB9, UNESCO10, UNIDO11) (vgl. Anlage 1). Von deutscher Seite meldeten sich 20 Vertreter von Forschungsorganisationen an, von denen dann 16 kamen (wg. Krankheit oder anderer Terminschwierigkeiten sagten 4 Vertreter ab). Das IB-BMBF koordinierte die Veranstaltung.

Am ersten Konferenztag präsentierten 14 Organisationen Förder- und Vernetzungsmöglichkeiten mit dem Pazifik. Darunter stellten DFG, DAAD und die Humboldt-Stiftung ihre Möglichkeiten neben denen der Europäischen Kommission und von UN und EIB-Organisationen vor. In großen Diskussionsrunden und individuellen Gesprächen konnten sich die Wissenschaftler über genaue Fragen zu den Förderangeboten mit den Vortragenden austauschen.

Am zweiten und dritten Konferenztag fanden parallele thematische Workshops zu den Themen Klimawandel im Pazifik mit Bezug zu 1) Wasser, 2) Land-/Forstwirtschaft, 3) Naturgefahren, 4) Fischerei statt. In interaktiven Groß- und Kleingruppen wurden folgende Themen gemeinsame und im Konsens erarbeitet:

  • Bedeutung des Sektors für den Pazifik und Europa
  • Bestehender Politikrahmen
  • Bedarf an neuen Politikempfehlungen bzw. Anpassungen bestehender Politiken
  • Forschungs-/Entwicklungs- und Innovationsbedarf
  • Aktions- und Investitionsoptionen zur Deckung des Forschungs-/Entwicklungs- und Innovationsbedarfs
  • Investitionsstrategien: Gruppierung des Forschungs-/Entwicklungs- und Innovationsbedarf in kurz-/ mittel-/ und langfristigen Bedarf und der Aktions- und Investitionsoptionen in einem Strategieplan

Die stark aggregierten Ergebnisse wurden am letzten Tag – dem High-level Policy Dialog - im Plenum vorgestellt und mit den hochrangigen Vertretern diskutiert. Dabei wurde auf der einen Seite die Bedeutung der Pazifikregion für Europa in vielfältiger Weise deutlich. Auf der anderen Seite wurde erkennbar, dass in Europa noch zu wenig Wissen über den Pazifik vorhanden ist und damit Forschungskooperationen bisher nur vereinzelt vorkommen. Um eine systematische und partnerschaftliche Kooperation zu erzielen, bedarf es einen Wissenschafts- Technologie und Innovationsrahmens auf nationaler und regionaler Ebene im Pazifik, in dem sich Europa und die Europäischen Mitgliedsstaaten langfristig orientieren können. Die Konferenz in Brüssel hat für die Entwicklung des Wissenschafts- Technologie und Innovationsrahmens entscheidende Grundlagen erarbeitet.

Die Detailergebnisse aus den Workshops und den Plenardiskussionen werden nun zusammen mit weiteren Konsultationen in einem 3-Stufen Plan synthetisiert und auf der bi-regionalen PACE-Net Konferenz im März 2013 in Suva, Fidschi vorgestellt:

1) Submission of Policy Brief - Green Papers: Bis 30.06.2012:

The Policy Brief - Green Paper Drafts will be complemented by the outputs of the conference towards Policy Brief - Green Papers

- 3 months after the conference

2) Public consultation process with Green Papers: Bis 30.09.2012:

The Green papers which which include the input from the Brussels conference will be made available to the public via the internet and to specific stakeholders who are engaged in this specific thematic or cross-sectoral field to integrate their feedback – 6 months after the conference.

3) Submission of Policy Brief - White Papers: Bis 15.12.2012:

Based on post-conference consultations with the EC, the EEAS, further key stakeholders, and public discussions the green papers will be refined towards white papers within 9 months after the conference.

March 2013: Policy Brief Dialogue at PACE-Net conference in Suva, Fiji

The white papers will serve as input into the PACE-Net conference in Suva (March 2013) – the 3rd PACE-Net dialogue platform - for the discussion with the key country and regional policy, research, and development stakeholders especially from the Pacific contributing to an EU-Pacific research, development, and innovation mid-term partnership agreement.


1 USP (University of the South Pacific)

2 SPC (Secretariat of the Pacific Community)

3 SPREP (South Pacific Regional Environmental Programme)

4 NARI (National Agricultural Research Institute), Papua New Guinea

5 UPNG (University of Papua New Guinea)

6 IRD (Institut de Recherche pour le Développement), French public research institute for development

7 ANU (Australian National University)

8 MSI (Ministry of Science and Innovation)

9 EIB (European Investment Bank)

10 UNESCO (the United Nations Educational Scientific and Cultural Organisation)

11UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation)