Steigerung der Resilienz von Stadtplanung: Städte widerstandsfähiger gegen Katastrophen machen

Resilienz ist die Fähigkeit zur eigenständigen Erneuerung nach einer tiefen Krise. Was auf einen einzelnen Menschen zutrifft, kann auch auf Gemeinschaften, wie Städte, angewendet werden.

Tsunami-Evacuation-Tower

Tsunami-Evakuierungsturm in Sendai/Japan © N. Mägdefrau

URBIPROOF, das deutsch-japanisch-slowakische Vorhaben zur Steigerung der Resilienz in der Stadtplanung zielte auf eine Verbesserung der institutionellen und gesellschaftlichen Möglichkeiten sowie konkreter Strategien der Stadtentwicklung. Das Projekt wurde im Mai 2015 nach zweijähriger Laufzeit erfolgreich beendet.

Raumplanung und Katastrophenforschung im Fokus

Auf diese Weise sollten europäische und japanische Städte widerstandsfähiger gegen Veränderungen gemacht werden, die ihre nachhaltige Entwicklung gefährden könnten. Die Ergebnisse des Projekts sind vor allem für die Raumplanung sowie die Katastrophenforschung von Relevanz. Die Beurteilung der Resilienz städtischer Strukturen und städtebaulicher Strategien war die Schlüsselkomponente des Projekts.

Wissenschaft und Praxis profitieren gleichermaßen

Während des Projekts wurde viel Wert auf den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis gelegt, weshalb auf den drei URBIPROOF-Workshops in Japan, der Slowakei und Deutschland ein reger Austausch zwischen beiden Gruppen stattfand.

Um die Forschungsergebnisse der Fachöffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde im Rahmen der Projektarbeit ein Handbuch entwickelt. Dieses soll in Zukunft dazu beitragen, Städte widerstandsfähiger gegen Katastrophen zu machen. Das Handbuch verbindet die bisherigen Erfahrungen der teilnehmenden drei Länder (Deutschland, Japan und Slowakei) mit dem im Projekt neu erarbeiteten Wissen und bietet auf diese Weise Praktikern eine Hilfestellung für ihre tägliche Arbeit. Zusätzlich sollen die Ergebnisse im Sammelband „Spatial Planning and resilience following disasters: International and comparative perspectives“ veröffentlicht werden, der beim Verlag Policy Press erscheinen wird. Die Publikation soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse auch in der Forschung Beachtung finden und die Grundlage für weitere Diskussionen bilden können.

Mehrwert der internationalen Zusammenarbeit

Gruppenbild
Gruppenfoto des URBIPROOF Forschungsteams © Nadine Mägdefrau

Das Ziel des Förderprogramms „CONCERT Japan“ war vor allem der Austausch europäischer Länder mit Japan, der das gegenseitige Lernen voneinander fördern sollte. Es war allen Beteiligten möglich, von den Erfahrungen der anderen Länder zu lernen. Durch den Austausch mit Praktikern vor Ort konnten auch diese von dem Programm profitieren. Die Intention der Projektpartner, auch in Zukunft weiter zusammenzuarbeiten, gewährleistet zudem, dass die durch die Förderung entstandenen Kooperationen auch längerfristig bestehen bleiben werden.

Durch das zusätzliche Einbinden von Experten aus weiteren Ländern (z. B. Indonesien und den USA) war es möglich, auch jenseits der Grenzen des Förderprogramms von Erfahrungen in anderen Ländern zu lernen.

Eine weitere Gelegenheit für die thematische Diskussion bot das Symposium zum Thema „Recovery after mega-disasters“, das im Rahmen der UN World Conference on Disaster Risk Reduction in Sendai (Japan) von den dortigen Projektpartnern organisiert wurde.

Ansprechpartner

DLR Projektträger
Europäische und internationale Zusammenarbeit
Dr. Ludwig Kammesheidt
Tel.: +49 228 3821 1729

Technische Universität Dortmund
Institut für Raumplanung (IRPUD)
Prof. Dr. Stefan Greiving
Tel.: +49 231 755-2213

Gefördert im Rahmen des BMBF-Förderprogramms zur Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen deutscher Hochschulen mit Partnern im APRA. Weitere Informationen zu APRA.