Im Mittelpunkt des Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahrs standen Zukunftsthemen, die in den Forschungsagenden beider Länder eine große Rolle spielen. Das Spektrum reichte von anwendungsnaher Forschung in Schlüsseltechnologien über den globalen Wandel bis hin zum gesellschaftlichen Wandel. Ein besonderes Augenmerk galt den sogenannten Querschnittsthemen: dem Zusammenwirken von Forschung und Industrie, der Aus- und Weiterbildung in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung und der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
Eine Vielzahl deutscher und türkischer Partnerinstitutionen engagierte sich mit großem Einsatz im Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahr, darunter Forschungseinrichtungen, Förder- und Mittlerorganisationen, Hochschulen, aber auch andere Bildungseinrichtungen sowie private und öffentliche Interessensgruppen. Sie alle trugen zu dem Ziel bei, den Austausch zwischen Deutschland und der Türkei auf allen Ebenen zu stärken.
Während des Wissenschaftsjahrs richteten das BMBF und das türkische Wissenschaftsministerium jeweils einen Ideenwettbewerb aus. Gefördert wurden öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, die deutsch-türkische Kooperationen in den Themen des Wissenschaftsjahrs stärkten und junge Talente förderten. Die Projekte widmeten sich zum Beispiel der fachlichen Vernetzung von Frauen in der Informatik, dem Umgang mit dem Klimawandel, Kooperationen in Architektur und Kultur sowie der Zusammenarbeit in der Automobilproduktion und weiteren Schlüsseltechnologien.
Im Wintersemester 2014/15 fanden an 15 ausgewählten deutschen Hochschulen „Türkei-Wochen“ statt, um auf das große Potenzial der deutsch-türkischen Zusammenarbeit aufmerksam zu machen – angefangen von Studien- und Forschungsmöglichkeiten über hochschulspezifische Kooperationen bis hin zu kulturellen Aspekten. Sie wurden von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Wissenschaftsjahrs gefördert. Eröffnet wurden die Türkei-Wochen mit dem ersten Deutsch-Türkischen Science Slam an der Universität zu Köln.
Ein weiterer Höhepunkt des Wissenschaftsjahrs war die feierliche Eröffnung der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul durch Bundespräsident Joachim Gauck und den türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül.
Im Rahmen eines Wettbewerbs waren Kreative weltweit aufgerufen, die deutsch-türkische Zusammenarbeit künstlerisch auf einem Plakat darzustellen. Die Beiträge konnten über die Online-Plattform jovoto eingereicht werden, neben Geldpreisen erhielten die Sieger eine Reise zur Abschlussveranstaltung des Wissenschaftsjahres in der Türkei.