Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: Entwicklung durch Ost-West-Austausch

Weltweit nehmen psychische und psychosomatische Erkrankungen stark zu. Viele asiatische Länder sind in besonderem Maße davon betroffen, da hier die kulturellen und sozialen Umwälzungen infolge gesellschaftlicher Veränderung besonders stark ausgeprägt sind. Kulturvergleichende Forschung und internationale Forschungsnetzwerke ermöglichen die Stärken der westlichen psychosomatischen Medizin und Psychotherapie mit denen der östlichen traditionellen Behandlungsmethoden zu kombinieren. So können Forscher des internationalen Projektteams neue Kenntnisse in der medizinischen Behandlung psychosozialer Krankheiten gewinnen.

Gruppenfoto

Trainingskurs an der University of Medicine Hanoi im April 2011

Fachlicher Hintergrund:

Bislang ist die gesundheitliche Versorgung in China und Vietnam durch eine westliche Biomedizin und traditionelle Medizin charakterisiert. Für die traditionellen Ansätze lassen sich gute Wirksamkeiten belegen. Jedoch fehlen der traditionellen Medizin psychologische Krankheitskonzepte und psychologische Interventionsmethoden. Es fehlt auch an einer psychosozialen Medizin, die imstande ist, auf die seelischen Nöte der Menschen zu reagieren. Dementsprechend suchen die Länder vermehrt nach Lösungen, um die wachsenden Probleme im Bereich der psychischen Gesundheit zu beherrschen. Bereits seit mehr als zehn Jahren hat das Universitätsklinikum Freiburg in Zusammenarbeit mit China und Vietnam Programme für den Aufbau der psychosozialen Kompetenz der Ärzte entwickelt und erprobt. Daraus ist ein Deutsch-Asiatisches Netzwerk zur Entwicklung psychosomatischer Medizin und Psychotherapie entstanden.

Projekt und Ziele:

In dem Projekt geht es hauptsächlich um den Advanced-Trainingskurs in Psychosomatik und Psychotherapie, kulturvergleichende Forschungen zwischen Vietnam und China und die Erweiterung des Forschungsnetzwerks in asiatischen Ländern.

Die Ziele des Projekts sind:

  1. Ausweitung bestehender Kooperation in Richtung Forschung und langfristiger multilateraler Zusammenarbeit. Dazu gehören z.B. der Aufbau der Forschungszentren in China und Vietnam.
  2. Durchführung Advanced-Trainingskurs in Psychosomatik und Psychotherapie und kulturvergleichender Studien zu Themen psychosomatischer und psychologischer Störungen (z. B. Epidemiologie-Forschung, Behandlungsmethoden und Behandlungswirksamkeit, interdisziplinäre Forschung mit Einbezug von sozialen und soziokulturellen Dimensionen von Krankheit und Gesundheit, usw.).
  3. Gewinnung von Nachwuchswissenschaftlern für die Kooperation mit deutschen Hochschulen.

Aspekte der Forschungsstruktur:

Das laufende Projekt wird einen wesentlichen Beitrag zur Implementierung des Trainingsmoduls in Psychosomatik und Psychotherapie in China und Vietnam leisten. Dieser Trainingskurs und Trainingsnetzwerk erhöhen sowohl die fachliche Kompetenz der Teilnehmer im Bereich der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie als auch die umfangreichen interkulturellen vergleichenden Studien und den Aufbau einer gemeinsamen internationalen Forschungsstruktur in Asien.

Gefördert im Rahmen des BMBF-Förderprogramms zur Etablierung gemeinsamer Forschungsstrukturen deutscher Hochschulen mit Partnern im APRA. Weitere Informationen zu APRA.