- Förderung der Zusammenarbeit
- Politischer Rahmen
- Schwerpunkte in der Zusammenarbeit
- Höhepunkte der bilateralen Kooperation
Förderung der Zusammenarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Spanien geschieht im Rahmen des Europäischen Forschungsraums (EFR) weitgehend im direkten Austausch zwischen den verschiedenen Forschungseinrichtungen oder den einzelnen Forscherinnen und Forschern. Besondere bilaterale staatliche Unterstützungsmaßnahmen werden derzeit nicht eingesetzt.
Politischer Rahmen
Die Zuständigkeiten für die Ressorts Bildung und Forschung liegen bei den folgenden spanischen Ministerien: dem Wissenschaftsministerium (Ministerio de Ciencia e Innovación); dem Ministerium für Universitäten (Ministerio de Universidades) und dem Ministerium für Bildung und Berufsbildung (Ministerio de Educación y Formación Profesional).
Im September 2020 veröffentlichte der spanische Ministerrat mit der „Estrategia Española de Ciencia, Tecnología e Innovación 2021-2027“ eine neue Strategie für Wissenschaft, Technologie und Innovation. Ein besonderer Fokus wurde in den ersten beiden Jahren der Strategie aufgrund der Corona-Pandemie auf die Gesundheitsforschung gelegt. Weitere Schwerpunkte sind:
- Stärkung der öffentlich-privaten Zusammenarbeit,
- Förderung des Wissenstransfers,
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Forschungspersonal und -einrichtungen,
- Attraktivitätssteigerung des Forschungsstandortes Spanien für hervorragende spanische Emigrierte und ausländische Forscherinnen und Forscher und
- dem Erreichen einer vollständigen Geschlechtergleichstellung.
Die Strategie bildet zusammen mit dem „Plan Estatal de Investigación Científica, Técnica y de Innovación 2021-2027” (PEICTI) (Staatlicher Plan für wissenschaftliche und technische Forschung sowie Innovation) den politischen Rahmen. Der staatliche Plan regelt und priorisiert die Aufgaben der staatlichen Verwaltung in den Bereichen Wissenschaft, Technik und Innovation und legt die Verteilung von staatlichen F&E-Geldern fest. Der PEICTI 2021-2027 gliedert sich in zwei Staatspläne, von denen derzeit der PEICTI 2021-2023 in Kraft ist. Sein besonderer Fokus liegt auf den vier Themen Umwelt, Wissens- und Technologietransfer, Förderung von Talenten und der Führung von Unternehmen im Zusammenhang mit Innovationen.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit
Im Rahmen der letzten deutsch-spanischen Regierungskonsultationen im Oktober 2022 im spanischen A Coruña haben beide Länder neue Schwerpunkte für eine intensive Zusammenarbeit gesetzt. Darunter fallen Kooperationen im Bereich des Grünen Wasserstoffs, des Supercomputing, der Ozeanforschung, der Gesundheitsforschung, der Hochschulbildung und der intensivierten Kooperation von Forschungseinrichtungen und der Verstetigung akademischer Netzwerke.
In den Bereichen Solarforschung und Astronomie besteht eine langfristige Forschungskooperation mit Spanien. Seit 1980 wird die Plataforma Solar de Almería, ein Testzentrum im Bereich der Solartechnologie, gemeinsam vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Centro de Investigaciones Energetícas, Medoambientales y Tecnológicas (CIEMAT) betrieben.
Weitere Schwerpunkthemen der deutsch-spanischen Kooperation in den letzten Jahren waren Forschungsinfrastrukturen (XFEL, CTAO-ERIC, EU-SOLARIS, FAIR) und Europäische Forschungspolitik (JPI, Innovationsunion, COST).
Bezüglich der Hochschulbildung ist Spanien eines der beliebtesten Kooperationsländer Deutschlands. Mit insgesamt 2.399 Hochschulkooperationen (Stand Februar 2023) liegt Spanien an zweiter Stelle nur knapp hinter Frankreich. Spanien das beliebteste Land bei Deutschen Studierenden im Rahmen des Erasmus-Programms.
Höhepunkte der bilateralen Kooperation
Eine wichtige Rolle bei der Fortentwicklung der bilateralen Kooperation spielen die seit 2002 stattfindenden „Deutsch-Spanischen Foren“ unter Schirmherrschaft des spanischen Königs und des deutschen Bundespräsidenten. Das Forum will hochrangigen deutschen und spanischen Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Medien und Gesellschaft die Möglichkeit zum Meinungsaustausch geben.
Neben den in den Regierungskonsultationen im Jahr 2022 vereinbarten thematischen Schwerpunkten, unterzeichneten die deutsche Ministerin Stark-Watzinger (BMBF) und der spanische Minister Joan Subirats (Ministerium für Universitäten) eine Joint Declaration of Intent, die eine verstärkte Zusammenarbeit beider Ministerien vorsieht.